Im Interview: Googles Kreativ-Direktor Alberto Villarreal

vor 6 years

Googles Kreativ-Direktor Alberto Villarreal über das Google Pixel 2.

Alberto Villareal leitete sein eigenes Designstudio in Mexico City, bevor er vor fünf Jahren dem Google Headquarter in Kalifornien beitrat, um dort die Leitung des Kreativteams zu übernehmen. Unter anderem ist er verantwortlich für das Design des neuen Google-Smartphones, Pixel 2, welches Ende letzten Jahres gelauncht wurde: eine Reinterpretation des ersten Pixel-Modells aus dem Jahr 2016 mit Funktionen wie unter anderem unbegrenzten Speicherplatz für Fotos, einer hochauflösenden Kamera mit 12,2 Megapixeln sowie Zubehör wie einer VR-Brille. Ausschlaggebend für das Design war die Tatsache, dass ein Smartphone eben nicht mehr nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern vielmehr zu unserem alltäglichen, vertrauten Begleiter geworden ist. Mit Fräulein sprach Villarreal über die Inspiration hinter dem außergewöhnlichen Umgang mit Farben und Materialen, und verrät, was das Google Pixel 2 so besonders macht.

Fräulein: Kürzlich wurde das Google Pixel 2 gelauncht. Welcher Aspekt des Designs gefällt dir daran am besten? 

Alberto Villarreal: Wenn jemand das Google Pixel 2 benutzt, kann man es bereits aus meterweiter Entfernung erkennen, ohne sofort das Logo zu sehen. Der obere Bereich ist durch eine technische Voraussetzung entstanden – denn dort sitzen die Antennen. Um den Empfang also zu verbessern, besteht dieser Teil der Rückseite aus Glas. Der untere Teil, dort, wo man das Handy hält, besteht aus einem anderen, griffigeren Material. Außerdem liebe ich es, dass das zweifarbige, schwarz-weiße Modell auch der „Panda“ genannt wird. Das klingt nicht nur niedlich, sondern zeigt auch, dass das Design Wie­der­er­ken­nungs­wert hat.

Woher kam die Inspiration dazu? 

Wir haben uns von verschiedenen Designdisziplinen inspirieren lassen. Ganz besonders von Mode und Architektur, aber auch Haushaltswaren. Im Hinterkopf hatten wir dabei immer den Gedanken, etwas zu kreieren, was zugänglich für unsere Kunden ist. Das ist unser größtes Ziel.

Wie schafft man es, eine anhaltende Bindung zwischen dem Konsument und dem Produkt zu kreieren?

Die Technologie in dieser Art von Unterhaltungselektronik kann manchmal sehr überwältigend sein. Oft haben die Produkte einen zu technischen Look. Wir wollten etwas erschaffen, was sich dem Lifestyle des Nutzers anpasst. Dabei sind Farben wichtig – aber auch die Materialien. Es muss sich anders anfühlen als ein reines Technikprodukt.

Inwiefern beeinflusst die Software das Design – oder andersrum?

Wir arbeiten sehr eng mit unseren technologischen Teams zusammen. Dabei kam zum Beispiel das Feature zustande, welches dem Nutzer ermöglicht, den Google Assistant nur durch leichtes Drücken des Telefons zu öffnen. Wir testen viel und kreieren zahlreiche Prototypen, bevor wir das erreichen, was wir uns vorstellen. Da spielt nicht nur die Software eine wichtige Rolle, sondern auch die technische Umsetzung.

Wie lange hat der Entstehungsprozess gedauert? 

Im Jahr 2016 haben wir das Pixel 1 gelauncht. Kurz bevor dieses ausgeliefert wurde, haben wir mit der Arbeit am Zweiten angefangen. Wir haben uns stetig weiterentwickelt und unsere Erfahrungen eingebracht, um die beste Erfahrung für den Nutzer zu kreieren.

Fotos: Stefan Höderath/Google

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