LUCI, der Sexroboter der den Millenials den Spiegel vorhält

vor 6 years

Die Generation Y weiß nicht wie die Liebe funktioniert. Die Generation Y hat den Sex verlernt.  Die Generation Y kann nicht mehr ordentlich kommunizieren. Oder?

Mit diesen Hypothesen setzt sich der sexualisierte Roboter Luci auseinander, eine Kunstinstallation  im Schaufenster des Museum of Sex in New York. Verantwortlich dafür zeigt sich die Künstlerin Maggie West, die bereits durch ein Exponat für den Slutwalk von Amber Rose für Furore sorgte. Sex kann man mit dem weiblichen Roboter zwar keinen haben, aber hey: sie interagiert liebend gerne mit Passanten, die ihr auf Twitter oder über Instagram schreiben.  Das kann Spaß machen, denn Luci ist sehr kreativ in ihren Antworten durch Aussagen wie, “I still buffer 4 u”, “Put it in my PCI Slot” oder “Sync me like one of your french girls.”

Luci 6000 erklärt sich selbst als eine Bürgerin des Planeten ‚Xeron‘, wo alle jungen Leute den Sex komplett aufgegeben haben. Denn die Tage, in denen ungezwungene Affären und spontane Tête-à-Têtes Usus waren, liegen in der Vergangenheit. Auch persönlicher Kontakt wurde sukzessive durch online Interaktion ersetzt – Selfies und Memes anstatt von Face-To-Face und Mimik. Um dem entstandenen Bevölkerungsschwund entgegenzuwirken  wurde Luci 6000 kreiert, die die sexuelle Lust der Jugend wieder stimulieren soll. Dank eines Fehlers im Code, begann der Roboter jedoch sich auch für das Leben auf anderen Planeten zu interessieren. Die Erde schien ganz besonders interessant, da laut Gerüchten auch hier die sogenannten ‚Millenials‘ einen sehr niedrigen sexuellen Drang haben.  Selbstlos wie Luci ist, hat sie sich kurzerhand auf den Weg zur Erde gemacht, um die Erdbürger durch die einzig mögliche Form zu verführen, die sie kennen: durch ihre Handys. Durch schlüpfrige Selfies und sexuell aufgeladene Textnachrichten turnt sie nun die Jugend wieder an.

Das Satireprojekt wurde, laut Eigenangaben der Künstlerin, durch reißerische Schlagzeilen in den Medien inspiriert. Eine minimal gesunkene sexuelle Aktivität der Generation Y wurde sofort als Hass auf Sex interpretiert. Diese Überspitzung warf den jungen Leuten heutzutage auch vor, dass diese nicht fähig seien, ernsthafte romantische Beziehungen zu führen. Luci versucht eine ganze Generation zu retten und zeigt gleichzeitig auch mit dem Finger auf die veränderte Form der zwischenmenschlichen Kommunikation – ganz nach dem Motto: We don’t need Wifi to connect.

 

Beitrag: Julia Deutsch
Bilder: Maggie West

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