I’m an immigrant – Politisches Statement von Leyla Piedayesh

vor 7 years

Leyla Piedayesh, Designerin und Gründerin des deutschen Modelabels Lala Berlin, setzte diesen Monat auf der Fashion Week in Kopenhagen ein Statement, das uns nachhaltig berührt. “I’m an immigrant” steht in großen Buchstaben auf einem Plakat geschrieben, das die in Teheran geborene Designerin am Ende der Show in ihren Händen hält. Zitate von Leyla Piedayesh, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben, gibt es hier:

Trumps Immigration Ban setzt unsere Werte aufs Spiel. Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion, widerspricht meiner Auffassung von einer freien, vernetzten globalisierten Welt. Tech-Konzerne wie Apple würde es beispielsweise ohne Immigration gar nicht geben, da sie alle auf die besten Fachkräfte aus der ganzen Welt angewiesen sind.

Im Frühjahr wollte ich eigentlich nach Los Angeles – so called LalaLand – auf Inspirationsreise fahren. Nun darf ich nicht. Ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis und bleibe lieber in Europa. Der Widerstand der sich derzeit formiert, stimmt mich positiv und die Worte von Kanadas Premierminister machen Mut. Think, Change und Revolution sollten nun unsere Kredos sein.

Zum Ende deiner Show in Kopenhagen, bist du vor das Publikum getreten und hast ein Schild hochgehalten auf dem „I’m an Immigrant“ stand. Warum hast du das getan?
Das letzte Jahr hatte extreme Bewegungen und als Iranerin und Immigrantin betrifft mich die aktuelle Lage direkt und ich hatte das Gefühl, meine Stimme erheben zu müssen. Es war eine impulsive aber dennoch wohl durchdachte Aktion, die sich auch in meiner Fall Kollektion widerspiegelt. Think, Change und Revolution war ein Leitmotiv und dies ist das Resultat. Mit der Botschaft nachzudenken und zu verändern wollte ich rausgehen.

War deine Aktion in Kopenhagen eine Reaktion auf den Immigration ban der neuen US Regierung oder ist es eher als generelles Statement zu sehen in Zeiten der Ausgrenzung und des Populismus?
Es geht nicht nur um mich als Immigrantin und Menschen die vielleicht vor verschlossenen Türen stehen. Letztendlich geht es darum, wie wir alle leben und das wir anfangen müssen, für die Welt einzustehen und schauen sollten, an welchem Punkt wir ansetzen, um helfen zu können. Wie gehen wir damit um, was um uns passiert und wie sieht der Morgen aus.

Kann und sollte Mode politisch Einfluss ausüben?
Auf jeden Fall! Mode ist ein Ausdruck menschlicher Identität. Kleidung schützt und schmückt nicht nur, sie vermittelt auch immer eine Botschaft. Man denke an Karl Lagerfelds Chanel-Schau in Paris bei der eine feministische Demonstration aufgeführt war. Warum nicht durch Mode versuchen, die Welt zu verändern.

Zitate: Leyla Piedayesh

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