Frauen verdienen im Schnitt nicht nur weniger, sondern zahlen für bestimmte Produkte auch noch mehr als Männer.
Viele Frauen verwenden Männer-Rasierer, warum auch nicht? Die sind oftmals schärfer, und kosten weniger. Wenn man etwa die beiden klassischen Rasierer von Gillette vergleicht, sieht man, dass der Gillette Fusion Rasierer für Männer mit 5 Klingen 8,99€, das Pendant für Frauen, der Gillette Venus Embrace aber 9,99€ kostet. Auch in fast jeder anderen Produktgruppe führen einen die großen Hersteller ziemlich an der Nase herum. Eine in New York vom New York City Department Of Consumer Affairs durchgeführte Studie an 800 Produkten für Frauen & Männer ergab, dass Frauen im Durchschnitt:
7% mehr für Spielzeug und Accessoires
4% mehr für Kinder- (also Mädchen) Kleidung
8% mehr für Frauenkleidung
13% mehr für Pflege-/Hygieneprodukte und
8% mehr für Produkte/Medizin die im Krankheitsfall/Alter benötigt werden zahlen.
Insgesamt zahlen Frauen bei 60% der untersuchten Produkte mehr als Männer.
Man mag sich jetzt fragen woran das liegt. Denn der „gender gap“ fängt schon im Kindesalter an. Ein prominenter Fall aus der oben erwähnten Studie: der Pinke Roller mit Glitzer für Mädchen kostet bei der amerikanischen Firma Target 20$ mehr, als der Rote Roller für Jungs. Dafür konnte das Unternehmen natürlich keinen guten Grund nennen, machte einen „System Error“ verantwortlich und senkte den Preis für die Mädchen Variante des Rollers. Als nachgehakt wurde, warum es bei den Helmen denn das gleiche Problem gäbe, war die Antwort: “unser auf Wettbewerb beruhender Shop garantiert, dass wir zu einem Konkurrenzfähigen Preis im lokalen Markt agieren. Der Preisunterschied kann mit Produktionskosten oder anderen Faktoren zusammenhängen.“ Haben wir Frauen also selber Schuld, weil wir für etwas Pink und einen schönen Produktnamen so viel mehr zahlen? Oder ist es uns bisher einfach noch nicht aufgefallen? Kann sein, aber die Benachteiligung von Frauen an der Ladenkasse scheint System zu haben. So wird etwa auf Tampons eine Steuer von 19% erhoben, auf Kaviar aber nur der verminderte Steuersatz von 7% für zum Leben notwendige Dinge. Das ist so absurd wie ärgerlich. Steuern haben nichts mehr mit Produktionskosten zu tun, sondern sind ein bewusst gewähltes Steuerungsinstrument der Wirtschaft. Und in diesem Fall einfach Schikane.
Für alle Aufmüpfigen: Eine Petition gegen die Tampon-Steuer gibt es bereits. Unterschreiben könnt ihr sie HIER.
Mehr Info, samt Bild- und Zahlennachweis gibt es HIER.