Neuer Dating-Trend: Mosting

Heutzutage Single zu sein, ist nicht einfach. Gerade wenn man denkt, man kenne die vielen Tricks und Trends des Online-Datings, hält bereits eine neue besorgniserregende Masche Einzug in das Liebesleben: Mosting. Der Begriff wurde erstmals von der Journalistin Tracy Moore in einem Artikel für das Männermagazin MEL beschrieben und vereint die beiden Dating-Trends ‚Love Bombing‘ und ‚Ghosting‘, d.h., jemanden erst mit Liebe überschütten und sich anschließend nie wieder melden. Klingt grausam. Ist es auch. Der Betroffene wird zu Beginn also so intensiv mit Liebe, Aufmerksamkeit und überschwänglichen Komplimenten überhäuft, dass er das Gefühl bekommt, innerhalb kürzester Zeit für seinen Gegenüber zur Liebe des Lebens geworden zu sein. Wenn sich die betroffene Person dann emotional voll und ganz auf die Beziehung eingelassen hat, legt sich beim sog. ‚Moster‘ der Schalter um und er ghostet sein Gegenüber. Anrufe und Nachrichten werden ignoriert, Verabredungen abgesagt oder einfach nicht wahrgenommen. So verschwindet er nach und nach aus dem Leben des anderen.

Aber warum überhaupt mosten, wozu die Mühe, könnte man sich jetzt fragen. Die Antwort ist einfach: Sex. Die Masche hat einzig und allein zum Ziel, sich über das Herz des Opfers den Weg ins Schlafzimmer zu erschleichen. Das kann über Wochen, vielleicht sogar Monate gehen, in denen der Moster seinem Gegenüber weismacht, dass es sich um tiefe, echte Gefühle handelt. Sobald er genug hat, wird es rigoros geghostet und bleibt verwirrt, zurückgewiesen und höchstwahrscheinlich auch Liebeskummer zurück. Wer merkt, dass sein Date auf Turbogang eingestellt ist, sollte also vorsichtig sein und trotz der Schmeicheleien des Gegenübers lieber seinem eigenen Tempo treu bleiben.

Text: Aylin Yavuz
Bild: Unsplash