Ausstellungstipp: Marina Abramović – The Cleaner

vor 6 years

Ein kleiner Reminder bevor es zu spät ist: In wenigen Tagen endet die einzige Ausstellung innerhalb Deutschlands im Rahmen der großen europäischen Retrospektive einer der meist diskutierten Performance-Künstlerinnen: Marina Abramović – The Cleaner. Vom 20. April – 12. August in der Bundeskunsthalle, Bonn.

 

Die 71-jährige serbische Künstlerin gilt als Wegbereiterin der Performance-Kunst und setzt sich auf radikale und kompromisslose Weise mit Schönheit, Schmerz, Vertrauen und Scham auseinander.

„A powerful performance will transform everyone in the room“, Marina Abramović

Seit den siebziger Jahren reizt Marina Abramović die vermeintlichen Grenzen von Körper und Geist aus und avancierte so zu einer der bekanntesten Performance-Künstlerinnen unserer Zeit. Sie rannte durch Feuer, verletzte sich selbst, harrte aus, durchbrach Wände und bewegte damit ihre Beobachter.

Für ihre jüngste Performance „The Artist Is Present“ aus dem Jahr 2010 im Museum of Modern Art in New York saß die Künstlerin über drei Monate hinweg, sechs Tage die Woche für jeweils acht Stunden schweigend an einem Tisch gegenüber eines leeren Stuhls. Rund 1.500 Museumsbesucher, die nach stundenlangem Warten auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen hatten, sahen ihr regungslos für unbestimmte Zeit in die Augen. Einige von ihnen waren zu Tränen gerührt.

Unter anderem der Umgang mit dem eigenen Körper lässt ihre Kunst so eindrücklich werden. Die täglich stattfindenden Re-Performances und einige partizipative Arbeiten innerhalb der Ausstellung greifen die bahnbrechenden Erfahrungswerte ihrer Kunst auf und lassen den Ausstellungsbesuch zu einem bewegenden und intensiven Erlebnis werden.

Noch bis zum 12. August zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn zahlreiche originale Kunstwerke, Videoaufnahmen, Bildmaterial, sowie Re-Performances aus allen Schaffensphasen der gleichermaßen bewunderten wie umstrittenen serbischen Künstlerin.

Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Moderna Museet, Stockholm und dem Louisiana Museum of Modern Art, Humblæk.

 

Bilder: Bundeskunsthalle, Bonn

Beitrag: Penelope Dützmann

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