Weekend Reads zum Wochenende

vor 5 years

Über Kunst, Stil und Mode. Unsere Leseempfehlungen, die mehr Inhalt versprechen, als “nur” gut auszusehen.

 

Ich habe Gurls Talk auf meiner eigenen Entwicklung basierend gegründet.

Adwoa Aboah ist britisches Model und heute von den Laufstegen dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Längst macht nicht nur ihr Aussehen, auch ihre Persönlichkeit sie einzigartig. Im Interview bei Refinery29 spricht sie über ihren Stil ­– der durch Vorbilder wie ihre eigene Mutter stark geprägt wurde –, ihre digitale Plattform „Gurls Talk“ und ihre Verantwortung, die sie in ihrer Position als Frau der Öffentlichkeit, sieht und umzusetzen versucht.

„Es ging darum, einen sicheren Ort zu schaffen, in dem alle Themen geteilt werden können. Ob Periode, Freund*innen, Sex oder psychische Gesundheit – alles, worüber mit mir nicht wirklich gesprochen wurde (als ich jünger war). Ich wollte einen Raum schaffen, in dem wir uns dafür einsetzen können, über diese Dinge zu sprechen. Es begann als Online-Plattform und mittlerweile machen wir auch Veranstaltungen. Ich denke, dass wir in diesem Jahr viel mehr Aktionsarbeit leisten werden, sowohl politische als auch forschungsbasierte Projekte. Das ist wirklich meine absolute Lieblingsbeschäftigung.“

 

Greta Thunberg – bekannteste Klimaktvisten 2019 ist  jetzt auch Covermodel 

Nicht nur Klimaaktivistin – jetzt ist die 16-jährige auch Covermodel der i-D. Obwohl es sich um das Cover eines ultrahippen Modemagazins handelt, welches sonst Promis wie Rihanna, Kate Moss oder auch Adwoa Aboah abbildet, mach sich Greta wunderbar auf dem Titelbild des aktuellen i-D-Magazins. i-D erzählt von einem Tag mit Greta, über ihre Standpunkte und ihre bisherigen Erfolge.

“Viele Leute fragen mich, ob ich stolz bin, wie groß diese Bewegung geworden ist – dabei hat sich doch noch gar nichts verändert. Die Klimakrise wird mit der Zeit nur schlimmer, größer und dringender. Dieser Protest ist keine einmalige Sache. Das hier ist unsere Zukunft.”

 

Das wird schon. Die zerhackte Frau

Schönheitsoperationen – austauschen, wegschneiden, absaugen, hinzufügen ­ – die gibt es schon lange und sind heute wieder gefragter als vielleicht je zuvor. Kolumnistin Anna Gien stellt sich in ihrem Artikel die Frage: „Wenn man schon anfängt, seine Körperteile auszutauschen, warum soll man das nicht auch als Kunst denken?“

„Es gibt hier, direkt gegenüber von meiner Wohnung, einen Arzt, Dr. Toni heißt der, und über seiner Praxis hängt ein Schild auf dem steht “The Art of Beauty”. Das schaut mir jeden morgen ins Gesicht, dieses Plakat, und je länger ich drüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass Dr. Toni recht hat mit seiner Kampagne. Denn wenn man schon anfängt, seine Körperteile auszutauschen, wieso es dann nicht als Kunst denken, heutzutage, wo sich fast alles als Kunst denken lässt, wenn man sich nur genug Mühe gibt. Dann ergibt das mit den Nasen hier auch gleich viel mehr Sinn. Wenn nämlich alle ausgetauschte Nasen haben, dann werden die neuen, zugeschnittenen Nasen sozusagen zur zweiten Natur und Dr. Toni macht in diesem Sinne das, was mal als die höchste aller Künste galt, nämlich Mimesis. Kunst ist Nase und Nase ist Kunst, und wenn ich jetzt über mein Nasenproblem nachdenke, dann habe ich auf einmal Gänsehaut und ein großes, joviales Gefühl, ja, einen Geistesblitz: Wenn Dr. Toni und ich das Nasengeschnipsel zur Kunst erklären, wäre eine getauschte Nase in meinem Gesicht der erste Schritt zu einem kunstgewordenen Körper, und das wiederum der erste Schritt zu einem kunstgewordenen Leben!“

 

Text: Teresa Löckmann

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